Holtumer Mühle Islandpferde und mehr
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Resüme

 

Wenn ich die Tour mit etwas Abstand betrachte, muss ich sagen, es war alles gut so, wie es war. Die Ausrüstung war gut zusammengestellt, das Kartenmaterial für den Zweck ausreichend und übersichtlich genug.

 

Von der Reitkleidung her, hätte ich besser auf die Reitstiefel ganz verzichtet und statt dessen auf Treckingschuhe mit Jodporhose oder „Minichaps“ zurückgegriffen.

 

Die Pferde waren konditionsmäßig gut vorbereitet und aufeinander eingespielt. Der Reitrhytmus -  1 Stunde reiten, kurze Pause, 1 Stunde reiten, längere Pause – hat sich gut bewährt und wurde immer mehr von den Pferden bestimmt.

 

 

 Die Strecke war so in Ordnung. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die anfänglich langen Asphaltstrecken zu umgehen sind. Will man die Region durchreiten, muss man sie halt in Kauf nehmen. Allerdings ist es häufig möglich, am Randstreifen zu reiten und mit etwas Geschick auch nicht asphaltierte Feldwege zu nutzen. Je weiter man aus dem Ballungsraum hinaus kommt, um so mehr.

Insgesamt führte die Strecke an interessanten Orten vorbei und war abwechslungsreich genug, um auch im Flachland nicht langweilig zu werden. Außerdem muss eingeplant werden, dass etliche Autobahnen zu queren sind, wodurch die Streckenwahl teilweise stark von diesen Möglichkeiten bestimmt wird.

 

Die Tagesetappen waren gut gewählt. Ich konnte es erfolgreich vermeiden, mich selbst unter dem Druck zu setzen, eine bestimmte Strecke unbedingt zurück zu legen, bzw. zu einem festgelegten Zeitpunkt an einem bestimmten Ort zu sein. So verliefen die gesamten 3 Wochen nach der Prämisse: „Mach Dir keine Probleme, und wenn doch eines kommt, löse es.“

 

Wie schon erwähnt, die Karten im Maßstab 1:50000 haben sich auf der Gesamtstrecke bewährt 1:25000er Kanten wären zwar detaillierter, aber hier ging es ja in erster Linie darum, die Distanz zwischen „morgen“ und „Abend“ zurückzulegen, Allerdings habe ich feststellen müssen, dass man

 

 

1. die Wegstrecke der Tagesetappen nicht zu genau vorplanen sollte. So seltsam es auch erscheinen mag, „Verreiter“ sind so vorprogrammiert. Besser war es, wenn ich mich von Wegepunkt zu Wegepunkt, von Ort zu Ort nach der Karte orientiert habe.

2. Karte und Kompaß über die eigene Intuition stellt. Mir ist es 2 mal passiert, dass ich meinen Standort selbst festgelegt habe und dabei Abweichungen von Richtung und Karte einfach ignorierte, da ich gefühlsmäßig handelte. Folge: Zumindest ein Umweg. Das „Umwege“ bei lockerer Streckenplanung nicht schlimm sind, sei dahin gestellt.

 

Die Versorgung der Pferde gestaltete sich unproblematisch. Ich habe die Pausenplätze so gewählt, dass stets Gras zur Verfügung stand. Und wenn Tränkemöglichkeiten von den Tieren nicht selbst erreicht werden konnten, leistete der Falteimer gute Dienste. Der Wanderpaddock bewährte sich bestens. Kraftfutter gab es so, wie es sich ergab. Ich konnte nicht feststellen, dass ein Tag ohne Kraftfutter zu Leistungseinbrüchen geführt hätte. Gesamt gesehen, hat zumindest Bjarni zusätzlich zur Muskulatur auch etwas Fett angesetzt.

Ebenso unproblematisch war die eigene Unterbringung. Von vornherein stellte ich keinerlei Ansprüche, war stets mit dem zufrieden, was sich ergab. Natürlich setzte ich mich nicht dem Druck aus, jede Nacht im Freien verbringen zu wollen, und verschmähte feste Unterkünfte nicht. So gab es von allem ein bißchen und es war immer gut.

Die Entscheidung, die Tour von Anfang bis Ende allein durchzuführen, war gut. So hatte ich das einmalige Erlebnis, ganz auf mich gestellt zu agieren und die Folgen meiner Entscheidungen selbst zu tragen. Außerdem machte es mir von Tag zu Tag mehr Freude, den Tagesablauf auf mich zukommen zu lassen und den (Reit-)tag so zu beenden, dass die Pferde und ich einen zufriedenen Abschluss fanden. Über „Unzulänglichkeiten“ habe ich mich nicht geärgert. Ich habe alles so hingenommen wie es war;ich wollte es so. Und selbst die vielen Male, an denen ich mich gefragt habe „bist Du eigentlich auf dem richtigen Weg“ waren das Salz in der Suppe. Manchmal war es einfach Abenteuer.

 

Zusammengenommen war es eine wunderbare Wanderung und ein herrliches Erlebnis, wovon ich tatsächlich keine Minute, keinen Augenblick missen möchte. Ich muss aber auch zugeben, dass ich bezweifele, dass eine Wiederholung genau das gleich erbringen würde. Im Augenblick könnte ich sofort wieder reiten, dass ist richtig, aber ich bin nicht der überzeugte Einzelreiter geworden, obwohl ich mir meine Begleitung in Zukunft sehr sorgfältig aussuchen werde. Für anderes ist die Zeit zu kostbar.

Zwei Begleiter, Neisti und Bjarni haben sich allerdings eine Lebensstellung erworben. Jeder der beiden hat eindeutig seine Stärken, die sie wundervoll einsetzten und auf ihre Art einmalig machten. Zunächst hatte ich Bedenken, dass die krummen Füße von Bjarni Probleme machen könnten. Überhaupt nicht. Bjarni entpuppte sich immer mehr als das ideale Führpferd. Ich brauchte nicht zu treiben und er verzieh auch manche meiner reiterlichen Unzulänglichkeiten Bjarni erinnert mich immer mehr an einen Dieselmotor. Einmal in Gang läuft er brav und fleißig vor sich hin. Wohl bemerkt: Keine Schlaftablette! Neisti erwies sich als der pfiffige. Möglicherweise lag dies auch daran, dass Neisti über mehr Erfahrung verfügt. Dies zeigte sich oft dadurch, dass es häufig Neisti war, der Pausen einforderte und so stark den Rhythmus bestimmte. An mach schwieriger Passage war es einfach zweckmäßig, Neisti voran zu schicken und Bjarni folgen zu lassen. So hat sich dann recht schnell die Rollenverteilung ergeben. Bjarni, kräftig und bodenständig, vertrauensvoll;das ideale Reitpferd. Neisti, pfiffig und wendig, selbständig; hervorragend als Handpferd.

 

Die Lasten waren möglichst gleichmäßig verteilt. Neisti hatte maximal 30 kg Gepäck zu tragen, Bjarni halt das Reitergewicht. Das versuchte ich dadurch auszugleichen, dass ich Bjarni dadurch Entlastung bot, dass ich über einige Strecken führte. In etwa 2 Stunden auf den Tag verteilt.

Probleme mit dem Beschlag gab es nicht. Hier ein großes Lob an Christof Lenerz, der den Beschlag so fachgerecht stabil aufbrachte, dass die Eisen nicht nur hervorragend sitzen, sondern zu allem noch in hervorragendem Zustand sind. Nur ab und zu hätte ich mir zusätzliche Vidiastifte gewünscht, wenn auf steilen Bergabstücken auf Asphalt die Pferde in´s Rutschen kamen. Hier half aber oft führen, und ob man mit Stiften oder Stollen mehr erreicht hätte, ist noch dahin gestellt.

 

Überall, wo ich auch hinkam, zu Profis oder Privatleuten, überall wo ich um Unterkunft fragte, wurde ich freundlich behandelt. Selbst wenn man mich aufnehmen konnte, so bemühte man sich sehr, mir weiter zu helfen. Nur ein einziges Mal habe ich mich etwas geärgert, aber das war wahrscheinlich sogar eine persönliche Sache – ich bin manchmal etwas dünnhäutig . Wie dem auch sei, ich kann einfach nicht mit Leuten umgehen, die die Botschaft vermitteln, „es ist zwar nett, was Du da machst, aber ich kann das alles viel viel besser und schöner und praktischer ........“ und wenn das ganze noch penetrant wird. Na ja, sei es drum.

 

Und die vielen Leute, die uns unterwegs begegnet sind. Es war einfach eine genial zu erleben, wenn uns freundlich zugewunken wurde, Zustimmung signalisiert, ich kann es kaum beschreiben. Aber das Schönste war, als wir am Grenzlandhof ankamen und Claus und Ullu Becker und auch der – zufällig – anwesende Tierarzt Dr Schubert einhellig meinten: “Die Pferde sehen aber gut aus“. Was Ullu über mich (mein Aussehen) gesagt hat?, - lassen wir es.

"Mein Lied"

Das Lied stammt urspünglich von Colin Wilkin. Es wurde von Hannes Wader übersetzt. Ich habe mir erlaubt, die Übersetzung in der 2. Stophe ein wenig zu ändern. Eigentlich heißt es dort:

.... In fremden Wagen während mancher langen Fahrt, wenn der Motor mit mir sang ....., 

Ich hoffe, Hannes verzeiht seinem größten Fan.

 

 

- Manche Stadt und mach ein Land -

 

Manche Stadt und manch ein Land 

Manche Stunde, manchen endlos langen Tag,

Ließ ich im Dunkeln hinter mir,

Manche Chance, manch leeres Glas,

Manch ein Mädchen, dass mich, wenn ich ging vergaß.

 

Wenn es auch nicht Freiheit war,

Auf fremden Wegen, während manchen langen Tag´s.,

Wenn der Hufschlag mit mir sang,

Hab ich mich, ganz gleich was vor mir lag,

Frei gefühlt für manche Stunde, manchen Tag.

 

Wenn’s auch kein Zuhause war,

Wo immer ich einen Platz zum Schlafen fand

Hab ich mich doch hier und da,

Bei manch einem unter dessen Dach ich lag,

Zuhaus gefühlt, für manche Stunde, manchen Tag.

 

Manche Stadt und manch ein Land

Manche Stunde, manchen endlos langen Tag

 

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